Donnerstag, 16. Januar 2014

Reiseimpressionen aus Äthiopien

Spiegel online hat derzeit ganz aktuell faszinierende Bilder aus Äthiopien auf seiner Webseite. Die Autoren schreiben dazu:
Felsenkirchen, Danakil-Wüste und gelobtes Land der Rastafari: Äthiopien fasziniert immer mehr Globetrotter. Das afrikanische Land ist voller Kultur- und Naturschätze, die Uhren ticken hier aber ganz anders. Buchstäblich.
Reisen in Äthiopien ist nichts für Anfänger. Komfortable Hotels nach westlichen Standard gibt es kaum, schon Busfahrten sind ein Wagnis. Und doch steigt die Zahl derjenigen ständig, die einen Trip in die Republik im Nordosten Afrikas und zugleich in eins der ärmsten Länder der Welt wagen.
Während eine Reise in den Norden Äthiopiens in der Tat ein bewegendes Erlebnis ist, sind die Voraussetzungen doch deutlich bescheidener, als es die Spiegelautoren beschreiben. Man muss kein Abenteurer sein, um Äthiopien zu erkunden. Es gibt zwischen Rucksacktourismus mit öffentlichen Bussen und teuren Studienreisen mit Studiosus noch andere Möglichkeiten das Land zu entdecken.

Kleine äthiopische Reiseveranstalter bieten maßgeschneiderte Rundfahrten mit komfortablen Minibussen an. Die Fahrt von Addis Abeba bis Lalibela dauert so zwei Tage über weitgehend asphaltierte Landstraßen im Hochgebirge. Das allein vermittelt bereits einen faszinierenden Eindruck vom Leben in äthiopischen Dörfern. Lalibela liegt ca. 3 Stunden von der Hauptstraße entfernt und hat eine Reihe von Hotels mit sauberen und komfortablen Zimmern. Das im Stil von Blüten erbaute Restaurant Ben Ababa mit einem atemberaubenden Blick über die Gebirgslandschaft ist ein äthiopisch-schottisches Joint Venture und bietet neben äthiopischem Essen auch Shepherds Pie und einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer an. Lalibela selbst überwältigt durch seine 11 in Felsen gehauene und teils unterirdische Kirchen inmitten der Stadt. Ein absolutes Muss.

Die Fahrt kann dann weiter ins mittelalterliche Gondar fortgesetzt werden, wo im 15. und 16. Jahrhundert gleich mehrere Burgen und Schlösser gebaut wurden, deren Ruinen zu besichtigen sind. Gondar war auch Provinzhauptstadt unter der kurzen Kolonialherrschaft der Italiener. Deren Architektur ist wie in Addis Ababa und Asmara noch in der Innenstadt zu finden. Auch dort gibt es gute Hotels wie auch gute Restaurants. Das bei Touristen beliebte Restaurant der Vier Schwestern wird tatsächlich von Schwestern betrieben, die neben bedienen auch noch singen und tanzen. Noch weiter nördlich im Semiongebirge gibt es Lodges, die für Touristen ausgestattet sind. Weitere Stationen der historischen Route sind Axum und Mekele.

Zwischen Gondar und Bahir Dar kann man noch das Dorf Awre Amba besuchen, das nach solidarischen Prinzipien wirtschaftet und mittlerweile nach langen Auseinandersetzungen zu einem Vorzeigeprojekt der äthiopischen Regierung geworden ist. Dort gibt es nicht nur eine Dorfbibliothek sondern auch ein Altenheim, eine große Schule und kleine Kooperativen mit Webereien, Mühle und Schneiderei. Man sieht Männer beim Wassertragen (ansonsten eine Seltenheit in Äthiopien) und beim Kochen. Im Dorf kann man in einfachen äthiopischen Hütten übernachten.

In jedem Fall zu empfehlen ist Bahir Dar am Tanasee für seine Vögel und Nilpferde, die man bei einer Bootsfahrt beobachten kann.  Das mittelalterlichen Kloster Kidane Meheret auf einer Halbinsel gelegen beeeindruckt mit fantastischen Wandmalereien. Von Bahir Dar fährt man zurück nach Addis Ababa durch einen großen Canyon über den Nil und macht einen kurzen Abstecher zur portugiesischen Brücke, in deren Nähe eine Deutsche eine kleine Lodge betreibt.

Zwischendurch kann man immer wieder anhalten, durch die Berge wandern, Affen, Kamele, Esel, Rinder, Schafen und Ziegen sehen und natürlich viele Äthiopier treffen. Man sieht und erlebt den Einfluss chinesischer Investoren in Äthiopien hautnah und ist immer wieder erstaunt und beeindruckt, wieviele junge Menschen zwar keine Schuhe aber dafür Mobiltelefone besitzen.

Die Reise kostet im Schnitt ca. €100 pro Person und Tag alles inklusive. Reiseveranstalter können bei Bedarf empfohlen werden. Für Familien mit etwas älteren äthiopischen Adoptivkinder ist diese Reise sehr zu empfehlen.

 




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